Micro-Übungen
zum Stressabbau
Dr. Theresia Tauber
Micro-Übungen zum Stress-Abbau
Stress-Reaktionen werden vom Gehirn ausgelöst, wenn es eine Gefahr oder eine körperliche Verletzung registriert. Im Schnitt sendet unser Gehirn heute dauerhaft viel zu viele Stress-Warnungen in den Körper. Eine direkte Beruhigung des Gehirns ist oft schwer möglich. Aber Bewusster Fokus auf den Körper hilft, den Kopf wieder frei zu kriegen.
Bewusster Fokus auf den Körper hilft, den Kopf frei zu kriegen. Das Wie Deiner Übungen ist wichtiger als das Was.
Nimm Deine Lieblingsübungen aus Yoga, aus dem Fitness-Training, aus Gymnastik – und befolge dabei diese Regeln:
- Atmen und achtsam wahrnehmen
- Den Körper und zugleich den Atem bemerken
- Jeden Millimeter spüren, genau wahrnehmen, wo eine Grenze ist, dort halten und eine Weile bleiben
Alle Übungen LANGSAM ausführen
Beispiel: Rasch ausgeführte Rumpfbeugen haben eine gewisse Wirkung. Wenn Du dieselbe Bewegung langsam ausführst und dabei auf jede Muskelempfindung, Hautempfindung, Atem usw. achtest, verstärkt sich nicht nur die körperliche Wirkung, sondern es baut auch zugleich beeinträchtigende Empfindungen ab wie z.B. Stress, Angst, Niedergeschlagenheit usw.
An die Grenze gehen
- Jede Entwicklung geschieht an der Grenze, der körperlichen wie der psychischen.
- Weder innerhalb, noch weit außerhalb der Grenzen. Innerhalb lernst Du nichts Neues. Zu weit außerhalb bist Du überfordert, Neues zu lernen.
- Achtsame körperliche und mentale „Bewegungen“ erlauben es Dir, zu spüren, wann Du an der Grenze bist.
- Die Grenze anerkennen, aber, wenn möglich, eine Weile dort halten und versuchen, die Grenze noch ein bisschen hinauszuschieben.
- Wo immer heute Deine Grenze gerade ist – da ist es jetzt „richtig“.
ALLES wahrnehmen und eine Weile halten
- Wo ist Deine momentane Grenze? Spüren und dort ein wenig länger als gewohnt aushalten
- Die Entspannung NACH einer Übung, vor allem, wenn sie Kraft erforderte: Spüren und ein wenig länger als gewohnt auskosten
- Welche Muskeln sind angespannt, welche nicht? Beides genau spüren, Muskel für Muskel
- Spannen sich Muskeln an, die nicht benötigt sind? Z.B. im Gesicht? Spüren und loslassen
- Wie trägt Dich der Boden gerade? Im Stehen / Liegen. Oder der Stuhl im Sitzen
- Wo hältst Du körperlich Balance, ab wo kippst Du?
Nicht bewerten
- Auch wenn es schwer fällt: Lasse für die Dauer der Übungen jegliche Bewertung weg.
- Du machst keine Übung „richtig“ oder „falsch“, „elegant“ oder „plump“. Du MACHST sie.
- Sehr wohl erlaubt ist hingegen: NEUGIER. Neugierig spüren, was genau gerade geschieht